Pressestimmen

Ein Meilenstein. (...) Die letzte Lüge ist Roadstory, Gangsterposse, Gesellschaftsportrait, Entwicklungsroman und Actionstoff zugleich. Thomas Kastura erzählt leidenschaftlich, gewandt und durchdacht; er plottet mitreißend und doch im besten Sinne konzeptuell; seine Charaktere sind bei aller Kunstfertigkeit nah und authentisch. Viel Plus auf der Habenseite also, das beim Soll nur von geringfügigem Minus konterkariert wird: Ab und zu sind die Kasturas Dialoge noch ein klein wenig zu literarisch und seine Entführungen in die Gedankenwelten von Victor und Phil manchmal vielleicht zu artifiziell, fast poetisch. Was einen dann aber endgültig für diesen Autor einnimmt, ist die Vielzahl an Themen, der er en passent und höchst sympathisch in seinem Debütroman mitschwingen lässt: Die letzte Lüge fängt zum Beispiel an wie ein Poproman und entwickelt sich zur Antiglobalisierungsgeschichte, ohne dabei seine Marken zu verraten. Zugleich erzählt das Buch eine treffende, bezeichnende Vater-Tochter-Geschichte; forciert diese zum – bitteren – Portrait der Generationen. Und nicht zuletzt kommentiert Die letzte Lüge aus gänzlich ungewohnter Perspektive die Vielvölkergesellschaft in Deutschland. Thomas Kasturas Debüt ist mit einem Wort etwas ganz Besonderes: Ein actionreicher, absurder, im besten Sinne literarischer Kriminalroman – und zugleich eine pointierte Reflexion über Kultur und Gesellschaft. Die Kriminalliteratur aus Deutschland wird sich in Zukunft an diesem Autor messen müssen.
(Ulrich Noller, WDR, 6.12.2002)

Die meisten Krimischreiber glauben es nicht, aber auch im Unterhaltungsgenre kommt es auf das Wie an. Sehr sogar. So sehr, dass leider nicht allzu viele Kriminalromane das halten, was sie versprechen: eine Geschichte zu erzählen, die nur als Kriminalgeschichte stimmig ist und anders nicht erzählt werden kann. Insofern ist es ein bemerkenswerter Glücksfall, wenn ein Romanerstling genau dies erfüllt. Denn das ist Thomas Kasturas Roman Die letzte Lüge: die Kriminalgeschichte eines Vaters mit schlechtem Gewissen, der alles tut, um die Liebe seiner Tochter zu gewinnen. Dazu schlägt er sich mit Italienern, lässt sich von Türken foltern, bezieht Quartier in einer Absteige weit unter seinem Niveau und erträgt sogar die Gegenwart des schwachsinnigen Machos, in den sie sich verliebt hat. Und das alles in Pisa.
(Tobias Gohlis, Die Zeit, 13.2.2003) mehr von dieser Rezension

Mit Die letzte Lüge hat der Autor, Literaturkritiker und Essayist Kastura sein Romandebüt vorgelegt: furios, aufwühlend, erotisch, trickreich, witzig und spannend. Vor allem eines unterscheidet den Krimi des Bambergers von dem Gros des Genres: Kasturas Buch ist ein literarisches Roadmovie mit mehreren Lesarten. Geglückt ist ihm das, weil er an keiner Stelle die Komplexität der Handlung und die Ambivalenz im Charakter seiner Romanfiguren der jedem Krimi zugrunde liegenden Frage nach dem Mörder opfert. Obwohl auch Kastura diese obligatorische Suche immer wieder geschickt variiert, ist sein Roman mehr als fiktionalisierte Polizeiarbeit. Der Vater-Tochter-Konflikt beispielsweise spielt mindestens eine so große Rolle wie die Auflösung des Verbrechens. Vor allem aber lebt Die letzte Lüge von ihrem Protagonisten Viktor. Der Möchtegern-Desperado mit Modetick verbreitet einen eigenartigen Charme: Desto mehr der Leser von dem verführbaren Verführer erfährt, umso weniger weiß er, ob er ihn lieben oder hassen soll. In einer Szene ist Viktor noch ganz der besorgte Vater, in der nächsten wirft er für eine Dosis Haschisch seine gesammelten guten Vorsätze über Bord. Gegensätze und Mehrdeutigkeit ziehen sich auch sonst wie ein roter Faden durch das gesamte Buch. (...) Ironisch und wehmütig zugleich zeichnet der 36-jährige Thomas Kastura auch das Sittenbild seiner eigenen Generation: die nie ganz für sich, auch aber nie ganz gegen eine Sache ist.
(Alexandra Kournioti, Passauer Neue Presse, 1.3.2003)

Gekonnt lässt der Journalist und (bisher Sach-)Buchautor Elemente des Kriminalromans und des Roadmovies zu einer fesselnden Mischung verschmelzen. Die flotte Sprache ist geprägt vom lakonisch-zynischem Humor des ebenso coolen wie Drogenexperimenten zugeneigten Ich-Erzählers Viktor. Und immer wieder nimmt die Handlung überraschende Wendungen, werden Handlungsstränge miteinander verwoben, wird die Vergangenheit raffiniert entschleiert. (...) Kasturas Romandebüt hat es in sich: spannend, mit herrlichem Humor gespickt und temporeich wie die Fahrt mit einem Jaguar XKR. Ein Buch, das man - wenn überhaupt - nur ungern aus den Händen legt. Echt wahr! Keine Lüge! Und die letzte schon mal gar nicht ...
(Sven Behler, Die Glocke, 3.5.2003)

Temporeich und sprachwitzig. Wie geschaffen für die Leinwand.
(Michael Schulbert, Fränkischer Tag, 9.11.2002)

Mit zynischem Witz und ironischer Schlagfertigkeit vor allem in den Dialogen schildert Thomas Kastura eine außergewöhnliche Geschichte, die auf der Autobahn und in Pisa spielt. Ein packender Roadmovie-Thriller und Krimi, der trotz seines teilweise humorvollen Untertons zu keinem Zeitpunkt die beiden Hauptfiguren verrät. Wirklich gelungen!
(Frank Gundermann, Mohr Stadtillu, Okt. 2004)

Ein Debüt-Roman, ein außergewöhnlicher Roman. Er spielt auf der Autobahn und in Pisa. Die türkische und italienische Mafia Frankfurts, mit kleiner Rolle der polnischen Mafia, liefern sich nicht nur heiße Gefechte. Es gibt viele Opfer, Kugeln schwirren durch die Luft, Blut fließt. Die letzte Lüge ist eine Posse auf einen amerikanischen Gangsterroman. Ist auch ein absurder Gesellschaftsroman, in dem Designernamen, Popgruppen und Kommunikationssysteme zum Objekt der Begierde erhoben werden. Gleichzeitig erzählt Thomas Kastura die Geschichte eine verkorksten Vater-Tochter-Beziehung, die beginnt mit der Beseitigung einer Leiche.
(Monika Dobler, glatteisbrief , Januar 2003)

Was für ein packendes Buch! Von der ersten Seite reisst es einen mit mit Viktor und seiner Tochter Philomena (genannt Phil). Viktor hilft seiner 16jährigen Tochter Phil dabei eine Leiche zu beseitigen. Hat Phil oder doch ihr Freund Tony, Erbe eines Frankfurter Pizza-Mafiosos, den türkischen Dealer gekillt? Auf der Flucht vor den Rächern geht's nach Pisa, wo ihnen Gwizdek, der abgebrühte Killer, hilft. Tony folgt Phil, Erdem klebt an Tony und will Rache, für seinen kleinen Bruder Musti (die Leiche vom Anfang). In Pisa tobt die No-Globo-Demo, mitten drin Viktor und Phil, die geheimnisvolle Lidia hilft ihnen. Viktor wird von den Türken geschnappt, hält aber einmal seine vorlaute Kodderschnauze, Phil (ergreifend!) und die anderen retten ihn, es geht weiter nach Livorno. Im Hafen (wo sonst?) kommt es zum Showdown. Wer am Ende steht, wird nicht verraten, nur soviel, Viktor und Phil kommen davon. Der Roman ist echt klasse: Die Vater-Tochter-Beziehung hebt die Letzte Lüge von anderen Thrillern ab. Das Verhältnis zwischen den beiden ist ziemlich vielschichtig. Aber es ist zum Glück nicht nur Selbstfindung, sondern eine superspannende Geschichte mit unglaublich komischen Szenen und Sprüchen. Der Musikgeschmack (Depeche Mode, Air, Robbie W., Goldfrapp) ist erste Sahne, was will man mehr von einem Buch?
("ph_bgm" aus Heilsbronn, Amazon.de, 5.11.2002)

Hey, ich hab ja erstmal geschluckt nach den ersten paar Seiten. Aber wenn man sich in die Victor-Denke erst mal einlässt, packt einen das Buch und lässt nicht mehr los. Victor sucht den Draht zu seiner 16-jährigen Tochter und findet dabei wieder ein bisschen zu sich selbst. Die Einblicke in die Drogenmafia-Szene wirken dabei nicht aufgesetzt - im Gegenteil, die internationalen Drogen-Verflechtungen treiben die Spannung in die Höhe. Aber eigentlich geht's ja nur um Phil, Victors Tochter. In ihrer Zerrissenheit ist sie Identifikationsfigur für unsere Generation - oder wisst ihr immer, wo's langgeht? Manchmal macht das Leben eben seltsame Schlenker. Und diese Schlenker von Phils und Victors Leben mitzulesen, macht einfach Spaß und ist sauspannend. Kann ich also nur empfehlen! Der Kauf lohnt sich.
("Ariane" aus Dortmund, Amazon.de, 5.11.2002)

Es passiert mir selten, dass ich ein Buch regelrecht verschlinge. Von der ersten Zeile an geht es mit Vollgas los, hinein in die originelle und superspannende Geschichte von Victor und seiner Tochter Phil. Kaum holt man Luft, schon überrascht der Autor mit einer neuen brillianten Wendung den Leser. Und Kastura geht das Pulver bis zum Schluss nicht aus. Bis zur letzten Seite ist der Krimi mitreissend erzählt, voller Wortwitz, Detailtreue und Atmosphäre. Dies liegt es nicht nur am tiefgründig geschilderten Vater-Tochter Konflikt und den schillernden Figuren, es ist ein Krimi, so wie er nur heute spielen kann, in einem ziemlich gefährlich und unruhig gewordenen Europa. Die Authenzität vieler Ereignisse lässt einen schaudern und um so mehr fiebert man mit Victor und Phil auf ihrem Höllenritt mit ...
Ein Krimi der Extraklasse.
("Bodo" aus Karlsruhe, Amazon.de, 19.11.2002)