Auch der Bamberger Thomas Kastura ("Die letzte Lüge") sagte spontan zu, als der Verlag anklopfte. Zum einen, weil der 40-Jährige die Idee klasse fand, zum anderen "ist es eine kleine Vorabwerbung für mein eigenes Buch". Denn Kommissar Klemens Raupach, der hier im Postkartenformat ermittelt, hatte noch gar keinen großen Fall. Ab Herbst wird er auf Spurensuche gehen, wenn Kasturas Krimi "Der vierte Mörder" erscheint. "Ich war gerade dabei, meinen Roman, in dem Raupach die Hauptrolle spielt, zu vollenden. Es war kurz vor Weihnachten und ich war sowieso gerade bei einer Szene, wo es um diesen Fischhändler ging." Krusenbaum war der beste Fischhändler im Viertel gewesen. Jetzt ist er tot. Man folgt seinem Sarg. Und bekommt einen kleinen Einblick in das Raupach-Universum.
Und was macht man nun mit den ganzen
Postkarten? Für Astrid Paprotta, Psychologin, Autorin der
Ina-Henkel-Krimis und Verfasserin von Minutenkrimi Nr. 22 ("Der Dieb"),
ist der Fall klar: "Selber lesen und behalten, sie sehen ja wunderschön
aus. Ich werde aber auch ein paar verschicken, das sind dann
tatsächlich die ersten Postkarten, die ich überhaupt verschicke – in
Zeiten von E-Mail hatte ich fast vergessen, dass es dieses ,Medium`
überhaupt gibt." Und Friedrich Ani? "Minikrimis sind für Leser gedacht,
die gern Post bekommen, und solche, die gern Post verschicken. Ein
absolut einmaliger Service. Auf der einen Seite der Karte kann man
seine Mitteilung loswerden, auf der anderen liefert man kostenlos
Literatur mit."
Anja Witzke
Postcard Stories Crime, Ars Vivendi, Cadolzburg 2006, 19,90 Euro.
(Artikel erschienen im Donaukurier , 4. April 2006)